Das Vereinsabzeichen der Jiu Jitsu Abteilung Kishido

Abteilungsname "Kishido"

騎士道

Der Abteilungsname Kishido setzt sich aus zwei Teilen, die aus insgesamt drei Kanji (japanischen Schriftzeichen) bestehen, zusammen: 騎 „ki“ und 士 „shi“ lassen sich übersetzten mit „reiten“ und „Mensch“. Zusammen ergibt sich für „kishi“ die Bedeutung „Reiter“ oder „Ritter“. Der Ritter (französisch chevalier) war im europäischen Mittelalter ein berittener Krieger adliger Herkunft.

Das Kanji 道 „do“ bedeutet Weg im philosophischen Sinne (Lebensweg). Das Wort „do“ ist zum Beispiel auch in den Begriffen Judo (sanfter Weg) und Dojo (Ort des Weges = Trainingshalle) enthalten.

Die Verbindung aus „kishi“ und „do“ lässt sich somit wörtlich als „Weg des Ritters“ oder sinngemäß mit „Rittertum“ oder „Ritterlichkeit“ übersetzen. Unter „Ritterlichkeit“ versteht man insbesondere die ritterlichen Tugenden des Mittelalters.

Die japanische Entsprechung des europäischen Ritters war der Samurai, der auch als „bushi“ („bu“-Krieg und „shi“-Mensch also „Krieger“) bezeichnet wurde. „Bushido“ – „der Weg des Kriegers“ ist die Bezeichnung für den Ehrenkodex der Samurai.

Tabelarische Darstellung des Ehrenkodex der Samurai.
In der Literatur des Mittelalters werden
u. a. folgende Tugenden genannt:
Rittertum Zu den Tugenden des Bushido gehören: Kanji
Gerechtigkeit reht Redlichkeit und Gerechtigkeit Gi
Tapferkeit mannheit Mut Yu
Mitgefühl Freigiebigkeit erbermde milte Milde/Mitgefühl Jin
Höfisches Benehmen, Erziehung zuht Höflichkeit Rei
    Aufrichtigkeit / Wahrhaftigkeit Makoto
Ehre êre Ehre Meiyo
Treue triuwe Loyalität / Treue Chugi
Beständigkeit staete    
Mäßigkeit maze    

Obwohl die Tugenden der europäischen Ritter ihren Ursprung vor allem im christlichen Glauben haben, die Quellen des Bushido jedoch im Buddhismus, Shintoismus und den Lehren des Konfuzius und Menzius liegen, ist die Ähnlichkeit überaus deutlich.

Der Abteilungsname Kishido wurde aufgrund dieser Parallelen zwischen europäischem und japanischem Rittertum gewählt und soll unser Ziel zum Ausdruck bringen, neben den rein sportlichen Aspekten auch die charakterliche Entwicklung im Sinne der ritterlichen Tugenden bzw. des Bushido zu fördern.